Stell dir eine Welt ohne Abfall vor. Eine Welt, in der jedes Produkt so gestaltet ist, dass es wiederverwendet und recycelt werden kann. In der du dir als Kund:in keine Gedanken über die Umweltauswirkungen deines Kaufs machen musst – weil du darauf vertrauen kannst, dass deine Lieblingsmarke die volle Verantwortung übernimmt, von der Herstellung bis zum Lebensende des Produkts. Das ist die Vision von MUD Jeans. Und die erweiterte Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, kurz EPR) kann helfen, diesen Traum weltweit Realität werden zu lassen. In diesem Blog erklären wir, was EPR bedeutet, wie wir sie umsetzen – und warum in der Modebranche noch viel zu tun ist.
Was ist Erweiterte Herstellerverantwortung (EPR)?
Bisher haben viele Marken und Hersteller Produkte entwickelt, ohne darüber nachzudenken, was nach der Nutzung damit passiert. Genau hier setzt die erweiterte Herstellerverantwortung an: Sie ist ein politisches Konzept, das Marken verpflichtet, finanzielle und/oder physische Verantwortung für ihre Produkte auch nach der Nutzung zu übernehmen. Das bedeutet: Unternehmen müssen von Anfang an mitdenken – welche Materialien werden eingesetzt, wie wird das Produkt designt, wie leicht lässt es sich recyceln oder wiederverwenden? Das Ziel: ein ressourceneffizienteres Wirtschaften. Gut für die Umwelt, gut für die Gesellschaft – und ein echter Innovationsschub für die Wirtschaft.

Wie betrifft das die Modebranche?
Laut der Ellen MacArthur Foundation wird aktuell weniger als 1 % der verwendeten Materialien in der Modeindustrie wieder zu neuer Kleidung recycelt. Die Folgen: Die Modebranche ist für rund 4 % des globalen Abfallaufkommens verantwortlich und gehört zu den Top 10 der CO₂-intensivsten Industrien weltweit. Nimm deine Lieblingsjeans als Beispiel: Für eine klassische Jeans werden etwa 7.000 Liter Wasser, 23,45 kg CO₂e und zahlreiche toxische Chemikalien benötigt. Doch meist werden solche Produkte ohne Rücksicht auf Ressourcen oder Umweltbelastung hergestellt – und am Ende oft einfach weggeworfen oder verbrannt.
Das Ergebnis ist eine Modeindustrie, die vor allem eines will: schnell verkaufen – ohne Verantwortung für die Auswirkungen zu übernehmen. Würde EPR verpflichtend eingeführt, könnten sich Herstellung und Design radikal verändern.
Kann EPR helfen, die Klimakrise zu bekämpfen?
Der kürzlich veröffentlichte Bericht des Weltklimarats (IPCC) macht es unmissverständlich deutlich: Der Klimawandel ist menschengemacht – und Unternehmen müssen jetzt handeln, um bis 2050 CO₂-Neutralität zu erreichen. Der Klimawandel ist bereits Realität. Er betrifft alle Regionen der Welt und wird sich weiter verschärfen, wenn wir nicht sofort Maßnahmen ergreifen. Indem Marken und Produzenten ihrer Verantwortung nicht nachkommen, vergeben sie wertvolle Chancen. Sie könnten ihre Materialnutzung deutlich effizienter gestalten und gleichzeitig den CO₂-Ausstoß entlang ihrer gesamten Lieferkette reduzieren. Doch ohne Herstellerverantwortung bleibt dieses Potenzial ungenutzt – auf Kosten der Umwelt und zukünftiger Generationen.
Wie übernehmen wir Verantwortung bei MUD Jeans?
Bei MUD Jeans leben wir Verantwortung. Wir nehmen deine alten Jeans zurück, setzen auf zirkuläres Design und nutzen Produktionstechniken, die Wasser recyceln, erneuerbare Energie verwenden und schädliche Chemikalien vermeiden. Das Ergebnis: Eine MUD Jeans verbraucht nur 477 Liter Wasser und verursacht 6,10 kg CO₂e. Im Vergleich zur Industrie sind das 93 % weniger Wasser und 74 % weniger CO₂. Es gibt nicht die eine Lösung für die Klimakrise – aber viele Puzzleteile. Und EPR, Abfallvermeidung und Kreislaufwirtschaft sind essenzielle Bestandteile davon.

Die Modebranche hat noch einen langen Weg vor sich
Indem wir zeigen, dass unser zirkuläres Geschäftsmodell funktioniert, möchten wir andere dazu inspirieren, ebenfalls Verantwortung für ihre Produkte und den dabei entstehenden Abfall zu übernehmen. Doch die Modebranche hat noch einen langen Weg vor sich. Um herauszufinden, inwieweit andere Marken Verantwortung übernehmen, haben wir einige der bekanntesten Denim-Marken kontaktiert und gefragt, ob sie alte Jeans ihrer Kund:innen zurücknehmen würden. Ihre Antworten (siehe unten) sprechen eine deutliche Sprache: Viele Marken übernehmen noch immer nicht genug Verantwortung.

Der anhaltende Druck von Konsument:innen und neue gesetzliche Entwicklungen geben jedoch Anlass zur Hoffnung. Sie zwingen große Marken dazu, ihr gewohntes Geschäftsmodell zu hinterfragen und nachhaltigere Alternativen zu prüfen. Sobald Unternehmen beginnen, ihre erweiterte Herstellerverantwortung ernst zu nehmen, kann sich die Modeindustrie grundlegend und nachhaltig zum Besseren verändern.












